Universal Code of Conduct/Überprüfung der Leitlinien zur Umsetzung

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Universal Code of Conduct / Universeller Verhaltenskodex

Zusammenfassung des Entwurfs der Umsetzungsleitlinien

Diese Tabelle bietet einen zusammenfassenden Überblick über den Entwurf der Leitlinien zur Umsetzung des UCoC. Sie wurde zwecks allgemeiner Verständlichkeit der Leitlinien erstellt.

WER soll verantwortlich sein für die Umsetzung des UCOC?

  • Der U4C wird das Verfahren der UCOC-Umsetzung beaufsichtigen, besondere Fälle handhaben, Anleitung und Training bereitstellen und die Umsetzung des UCOC im Blick behalten.
  • Lokale und globale Funktionäre [1] erhalten Anleitung zur Kenntnis der Umsetzung des UCoC, auch dann wenn sie nicht Teil des U4C sind.

WIE wird das passieren?

  • Einige Personen werden aufgefordert, sich zur Beachtung und Einhaltung des UCoC zu verpflichten.
  • Die Leitlinien umreissen auch Empfehlungen, welche Parteien für welche Art von Verstößen gegen den UCoC zuständig sind.

WAS muss sonst noch geschehen um den UCoC in Kraft zu setzen?

  • Der Entwurf hält ebenfalls fest, dass Berufungen möglich und für jede Person leicht zugänglich sein muss, die aufgrund eines UCoC-Verstoßes sanktioniert wurde.

WIE kann ich mich am Prozess der Überprüfung dieses Entwurfs beteiligen?

Einleitung

Das Entwurfskomitee für Phase 2 des Universal Code of Conduct bittet um eure Kommentare zu seinem Entwurf der Umsetzungsleitlinien für den Universal Code of Conduct (UCoC). Diese Revisionsphase ist für den Zeitraum vom 17. August 2021 bis zum 17. Oktober 2021 geplant. Kommentare können in jeder Sprache auf der Diskussionsseite des Entwurfs, auf den Diskussionsseiten der Übersetzungen, lokalen Diskussionen, Rundtischgesprächen und Gesprächsstunden durch andere Formen der Öffentlichkeitsarbeit und per E-Mail an ucocproject(_AT_)wikimedia.org abgegeben werden.

Während dem gesamten UCoC-Projekt wurde dabei Input aus den Wikimedia Communitys gesammelt. Das zusammengestellte Material wurde von einem Entwurfskomitee bestehend aus elf Freiwilligen und vier Mitarbeitern der Wikimedia Foundation begutachtet. Es traf sich mehrere Monate lang, um diesen Umsetzungsentwurf der Leitlinien hier entwickeln und diesen zur umfassenden Diskussion durch die Community zu stellen. Die Anmerkungen werden dazu dienen, die Richtlinien weiter zu verfeinern.

Du kannst dich in der von dir bevorzugten Sprache und Art beteiligen. Die Diskussionen hierzu werden auf vielen Wikimedia-Projekten in mehreren Sprachen geführt. Es werden jedoch noch Freiwillige gesucht, die helfen, die Diskussionen in ihren Projekten zu organisieren. Die Moderatoren beobachten zahlreiche Kanäle und stehen zur Verfügung, um Fragen zu beantworten und bei der Organisation der Diskussionen zu helfen.

Die Diskussionen werden alle zwei Wochen zusammengefasst und dem Entwurfskomitee übergeben. Die Zusammenfassungen werden hier veröffentlicht.

Entwurf der Umsetzungsleitlinien

Ein Hinweis des Entwurfskomitees

Bitte beachte, dass die UCoC-Umsetzungsleitlinien in diesem Dokument nicht statisch sind, sondern laufend überarbeitet werden. Sie werden zusammen mit den Rückmeldungen der Community zum Universellen Verhaltenskodex stetig weiterentwickelt. Das Komitee hat zusätzlich zu diesem Entwurf auch direkte Fragen mit Bezug zu diesem Entwurf an die Community veröffentlicht zur weiteren Beschäftigung mit dem Thema.

Überblick

Kodex-Umsetzung – Definition

Als Kodex-Umsetzung wird hier die Prävention, Aufdeckung, Untersuchung und Umsetzung von Verstößen gegen den Universellen Verhaltenskodex bezeichnet. Die Kodex-Umsetzung liegt in der Verantwortung von künftigen Funktionsträgern, dem Universal Code of Conduct Coordinating Committee [„U4C Committee“ – der endgültige Name wird noch festgelegt] und der Wikimedia Foundation. Dies sollte in einer angemessenen, zügigen Art und Weise und darüber hinaus einheitlich in der gesamten Wikimedia-Bewegung geschehen. Folglich müssen die Personen, die mit der Umsetzung des Universellen Verhaltenskodexes betraut sind, mit den dafür aufgestellten Regeln vollständig vertraut sein.

Die Durchsetzung des UCoC erfolgt durch präventive Arbeit und Kampagnen, das Aussprechen von Warnungen und Hinweisen, um Personen mit Anzeichen von problematischem Verhalten zur Einhaltung desselben zu bewegen, das Verhängen technischer Beschränkungen und Strafmaßnahmen oder das Ergreifen weiterer Schritte, die notwendig und angemessen sein können. Lokale und globale Funktionäre, die Richtlinien, Kodizes, Regeln und Vorschriften auf den Wikimedia-Räumen, sowohl online als auch offline, umsetzen, sollten das Management der Code-Durchsetzungsfunktion und den Prozess verstehen.

„Kodex-Umsetzungs-Beauftragter“ (aktuelle Bezeichnung), Definition:

Der „Kodex-Umsetzungs-Beauftragter“ – der endgültige Name wird noch festgelegt – ist ein Freiwilliger oder Hauptamtlicher der Wikimedia-Bewegung. Er wurde ausgebildet und verfügt über technische Rechte. Seine Aufgaben ist die Prävention, Aufdeckung, Untersuchung und Umsetzung von Verstößen gegen den Universellen Verhaltenskodex.

Das Komitee zur Kodex-Durchsetzung „U4C Komitee“, Definition

Das Entwurfskomitee schlägt ein permanentes Komitee als das Gremium vor, das für die Überwachung der UCoC-Umsetzung verantwortlich ist. Darüber hinaus soll es ein Partner bei der Umsetzung des UCoC mit den Wikimedia Communitys und der Wikimedia Foundation sein.

Das „U4C-Komitee“ befasst sich mit Berichten über Verstöße gegen den UCoC, kann zusätzliche Untersuchungen durchführen und wird dem Beklagten gegebenenfalls eine Handlung empfehlen.

Das „U4C-Komitee“ kann im Falle eines Informationsersuchen von Strafverfolgungsbehörden oder einer potenziellen Klage entweder gegen die Wikimedia Foundation oder einen Nutzer Unterstützung und Aufklärungsmaterialien von der Wikimedia Foundation anfordern, um die Freiwillige der Community oder die juristischen Parteien bezüglich des relevanten UCoC-Abschnitt zu unterstützen.

Das „U4C-Komitee“ wird die Wikimedia Foundation bei der Bearbeitung von Fällen unterstützen, sofern dies nötig sein sollte. Zusätzlich wird das „U4C-Komitee“ regelmäßig den aktuellen Stand der Durchsetzung des Kodexes beobachten und bewerten und kann der Wikimedia Foundation und der Community geeignete Änderungen des UCoC zur Prüfung vorschlagen.

Sobald das finale Komitee gebildet ist, wird es entscheiden, wie oft es tagen soll und welche Art von Fällen ihm vorgelegt werden können. Wir empfehlen, dass dieses Komitee die folgenden Arten von Fällen annimmt, auch wenn die endgültige Entscheidung ihnen überlassen ist:

  • wenn keine lokale Struktur existiert, um eine Beschwerde zu bearbeiten,
  • wenn lokale Strukturen nicht in der Lage sind, die Fälle zu bearbeiten oder sie an dieses Komitee zur endgültigen Entscheidungsfindung weiterleiten müssen,
  • bei schwerwiegenden systemischen Problemen.

Mitglieder des U4C-Komitees unterzeichnen eine Geheimhaltungsvereinbarung, die ihnen Zugang zu nicht-öffentlichen Informationen gewährt.

Präventivarbeit (Artikel 1 und 2 UCoC)

Das Ziel der Präventivarbeit ist es, Nutzer von öffentlichen Wikimedia-Projekten und anderen unter dem UCoC stehenden Wikis auf dessen Existenz aufmerksam zu machen und die freiwillige Einhaltung des Kodex zu fördern.

Empfehlungen der UCoC-Übersetzung für die freiwillige Einhaltung

Die ursprüngliche und rechtsverbindliche Version des UCoC ist in englischer Sprache verfasst. Sie sollte in andere Sprachen, die in Wikimedia-Projekten verwendet werden, übersetzt werden. Im Falle von Bedeutungsunterschieden zwischen der englischen Originalversion und einer Übersetzung hat die englische Originalversion Vorrang.

Empfehlungen für die Zustimmung von Freiwilligen und Hauptamtlichem zum UCoC:

Der UCoC gilt für alle, die mit den Online- und Offline-Wikimedia-Projekten und -Räumen interagieren und zu ihnen beitragen. Die folgenden Personen sollten aufgefordert werden zu bestätigen (durch Unterschrift oder ein anderes zu beschließendes Format), dass sie den Universellen Verhaltenskodex respektieren und einhalten werden:

  • alle Mitarbeiter der Wikimedia Foundation, Präsidien und Vorstände sowie Mitarbeitende und Auftragnehmer von Wikimedia-Organisationen,
  • Benutzer mit erweiterten Rechten wie bspw.: Admin, Bürokrat, Steward, Interface-Admin, Checkuser,
  • jede Einzelperson, jeder Angestellte der Wikimedia Foundation oder jeder Dritte, der das Markenzeichen der Wikimedia Foundation bei einer Veranstaltung nutzen möchte, wie z.B.: Veranstaltungen, die mit Wikimedia-Markenzeichen gebrandet sind (z.B. durch deren Aufnahme in den Titel der Veranstaltung) und Repräsentierende der Wikimedia-Organisation, Community oder des Projekts bei einer Veranstaltung (wie z.B. ein Moderator oder ein Standbetreiber),
  • jede Person, die eine formale, on- oder off-wiki dokumentierte Wikimedia-Zugehörigkeit anstrebt (wie bspw.: eine Einzelperson oder eine Gruppe von Einzelpersonen, die eine von Wikimedia gesponserte Veranstaltung, Gruppe, Studie, entweder on- oder off-wiki in einem Forschungsumfeld fördern und/oder daran mitarbeiten möchte),
  • jede Person, die die Aufgaben eines Beauftragten für die Kodex-Durchsetzung für den UCoC wahrnimmt.

Empfehlungen zur UCoC-Schulung/Weiterbildung in der Community

Lokale Communitys, Foundation und Wikimedia-Organisationen sollten Trainings für Community-Mitglieder entwickeln und implementieren, damit diese in der Lage sind, die durch Belästigungen verursachten Nachteile zu erkennen, anzusprechen und zu lindern. Das Training für die Nutzer sollte folgende Dinge mindestens beinhalten: Richtlinien und Werkzeuge um zu erkennen, was als unethisches Verhalten angesehen wird, sowie ein Handbuch, wie man reagiert, wenn man von belästigendem Verhalten betroffen ist.

  • Das Training wird die folgenden Level-Zertifizierungen haben[2]:
    • Level 1: Allgemeines Grundwissen über den UCoC
    • Level 2: Die Fähigkeit, mit einer Verletzung des UCoC umzugehen
    • Level 3: Die Fähigkeit, einen Einspruch im Rahmen des UCoC zu behandeln
    • Level 4: Personen, die Ziel von Belästigung wurden, mit geeigneten Mitteln zu unterstützen (siehe Anti-Belästigungs-Programm)
  • Ein Link zum UCoC sollte überall an diesen Stellen vorhanden sein:
    • Benutzerregistrierungsseiten,
    • Bearbeitungsbestätigungsseiten, wenn ein nicht-angemeldeter Benutzer etwas bearbeitet,
    • Fußzeilen auf Wikimedia-Projekten,
    • Fußzeilen auf den Webseiten von anerkannten Wikimedia-Organisationen und -Benutzergruppen,
    • deutlich erkennbar bei persönlichen Veranstaltungen,
    • überall sonst, wo es angemessen erscheint.

Reaktive Arbeit (Artikel 3 UCoC)

Das Ziel der reaktiven Arbeit ist es, die Grundlagen für die Bearbeitung und Einreichung von eingereichten Fällen zu schaffen. Dafür werden Ressourcen für die Bearbeitung von Fällen und Definitionen für verschiedene Arten von Verstößen und Durchsetzungsmechanismen geschaffen. Darüber hinaus gibt es Vorschläge für Meldetools und den Berufungsprozess.

Grundsätze für die Bearbeitung und Speicherung gemeldeter Fälle

  • Die Meldung von UCoC-Verstößen sollte sowohl durch die belästigte Person als auch durch eine unbeteiligte dritte Partei, die den Vorfall beobachtet, möglich sein.
  • Fälle sollten, wann immer möglich und angemessen, durch Schlichtung und nicht durch administrative Entscheidungen gelöst werden.
  • Fälle sollten in einem möglichst angemessenen Zeitrahmen gelöst werden.
  • Fälle können in begründeten Fällen höher priorisiert werden.
  • Offensichtlich ungerechtfertigte Meldungen (wie z.B. Anschwärzen), bei denen keine Notwendigkeit für eine Untersuchung besteht, sollten abgelehnt werden (wobei die Fall-ID gültig bleibt).
  • Einfache Fälle wie z.B. offensichtlicher Vandalismus sollten durch Editieren und die üblichen Prozesse in den Wiki zur Behandlung von Störungen gelöst werden;
  • Fälle sollten weitergeleitet oder zu einer höheren Instanz eskaliert werden, wenn dies angebracht ist.
  • Mögliche Sanktionen werden den Verantwortlichkeiten der Person, die gegen die UCoC verstoßen hat (bezahltes Personal, gewählter oder berufener Benutzer, Freiwilliger usw.), der Art des Verstoßes und seiner Schwere angepasst.
  • Einsprüche dagegen können eingereicht, sollen aber von einem anderen Gremium als demjenigen, das die angefochtene Entscheidung getroffen hat, bearbeitet werden.

Bereitstellung von Ressourcen für die Bearbeitung von Fällen

Die folgenden Vorschläge sollen dazu beitragen, die Anzahl der Wikimedia-Projekte mit Zugang zu einem Schiedsgericht so weit wie möglich zu erhöhen:

  • Das Komitee ermutigt Wikimedia-Projekte dazu, als eine Option ein gemeinsames Schiedsgericht für Projekte unterschiedlichen Typs in derselben Sprache einzurichten, um ein effektiveres System zur Durchsetzung des UCoC in diesen Projekten zu schaffen.
  • Ausreichend große Projekte (aktuelle Vorschläge für Metriken, um dies zu bestimmen, können sein: aktive Nutzer, aktive Admins; das Komitee empfiehlt, dass diese Details von der Wikimedia Foundation mit dem „U4C-Komitee“ ausgearbeitet werden) werden dringend ermutigt, ein Schiedsgericht zu haben.
  • Dabei soll sichergestellt werden, dass ein solches gemeinsames Schiedsgericht nicht Wikipedia-zentristisch ist, unter anderem durch die Bereitstellung einer projektneutralen Domain dafür, zum Beispiel „id.wikiarbcom.org“.
  • Mehrere verschiedene Sprachen sollen die Möglichkeit erhalte, sich ein solches Schiedsgericht zu teilen, wenn es in den teilnehmenden Communitys dafür Unterstützung gibt.

Arten von Verstößen und Durchsetzungsmechanismus / Gruppen

Dieser Abschnitt enthält eine nicht vollständige Liste der verschiedenen Arten von Verstößen (fett gedruckt) zusammen mit den dazugehörigen Durchsetzungsmechanismen.

  • Verstöße, die die Androhung jeglicher Art von physischer Gewalt beinhalten:
    • Diese werden von Trust & Safety bearbeitet.
  • Verstöße, die Rechtsstreitigkeiten oder rechtliche Drohungen beinhalten
    • Diese Fälle sollten umgehend an das Rechtsteam der Wikimedia Foundation oder, falls zutreffend, an andere Fachleute geschickt werden, die den Aussagewert der Drohungen angemessen bewerten können.
  • Verstöße in Bezug auf die Governance der Mitglieder:
    • Diese werden vom AffCom behandelt.
  • Probleme im System, den UCoC zu befolgen:
    • Diese werden vom „U4C-Komitee“ behandelt.
    • Wikiübergreifende Verstöße gegen den UCoC auf der administrativen Ebene werden vom „U4C-Komitee“ behandelt.
  • Off-Wiki-Verstöße (Beispielsweise persönliche Edit-a-thons oder Off-Wiki-Instanzen wie z. B. solche auf anderen Plattformen wie Social Media, Mailinglisten usw.):
  • Das U4C-Komitee, wenn der Fall von den Veranstaltern oder lokalen Mitgliedsgruppen an sie verwiesen wird.
  • Onwiki-UCoC-Verstöße:
    • Wikiübergreifende UCoC-Verstöße: Diese werden vom „U4C-Komitee“ bearbeitet, entweder direkt oder durch Weiterleitung von globalen Sysops oder Stewards und von den Gremien, die Einzel-Wiki-UCoC-Verstöße behandeln.[3]
    • UCoC-Verstöße in Einzel-Wikis: Diese werden von den einzelnen Wikimedia-Projekten gemäß ihren bestehenden Richtlinien bearbeitet (Beispielsweise Vandalismus, Einbringen von Voreingenommenheit oder falschen Informationen, Machtmissbrauch, Umgehung von Verboten.).

Empfehlungen für das Melde- und Bearbeitungstool

Um die technische Hürde für die Meldung und Bearbeitung von UCoC-Verstößen zu senken, soll ein zentrales Melde- und Bearbeitungstool für UCoC-Verstöße entwickelt und später von der Wikimedia Foundation als MediaWiki-Erweiterung verwaltet werden. Das Meldetool soll es dem Beschwerdeführer ermöglichen, Details zum UCoC-Verstoß sowie Angaben zu sich selbst und den anderen beteiligten Community-Mitgliedern zu machen.

Diese Berichte sollten genug Informationen enthalten, um eine nützliche Aufzeichnung des vorliegenden Falles griffbereit zu haben oder um direkt Handlungen ausführen zu können. Dies beinhaltet Informationen wie beispielsweise:

  • die Art und Weise, in der das gemeldete Verhalten gegen den Universellen Verhaltenskodex verstößt,
  • wer oder was durch diesen Verstoß gegen den UCoC geschädigt wurde,
  • das Datum und die Uhrzeit, zu der der Vorfall oder die Vorfälle stattgefunden haben,
  • der Ort oder die Orte, an dem oder an denen sich der Vorfall ereignet hat sowie
  • andere relevante Informationen, die es den Durchsetzungsorganen ermöglichen, die Angelegenheit bestmöglich zu beurteilen.

Das Tool sollte nach den Prinzipien der Benutzerfreundlichkeit, unterschiedlichen Graden der Öffentlichkeit und der Anonymität, der Flexibilität in der Datenverarbeitung und der transparenten Dokumentation funktionieren:

Unterschiedliche Grade der Öffentlichkeit und Anonymität
  • Das Tool soll erlauben, dass die eingereichten Berichte entweder öffentlich gemacht werden (wo alle Details des Falles für die Allgemeinheit einsehbar sind) oder abgestuft nicht-öffentlich (z. B. wo der Name des/der Berichtenden für die Öffentlichkeit verborgen ist; wo die Benutzernamen aller Personen, die in das berichtete Verhalten involviert sind, für die Öffentlichkeit verborgen sind; und andere mögliche Beispiele).
    • Es soll klarstellen, dass ein erhöhter Datenschutz die verfügbaren Optionen für eine Lösung einschränken kann – zum Beispiel kann eine öffentliche Schlichtung als Alternative zu administrativen Sanktionen nicht mit einer vollständig privaten Meldung vereinbar sein.
  • Es soll erlauben, dass Berichte gemacht werden können, egal ob jemand eingeloggt ist oder nicht.
Weiterbearbeitung.
  • Das Tool soll die nicht-öffentliche Bearbeitung von Berichten durch die Gremien, die mit der Aufklärung von UCoC-Verstößen beauftragt sind, ermöglichen.
  • Es soll die Weiterleitung von Berichten an relevante Stellen ermöglichen.
  • Es soll aktuelle Fälle mit früheren Fällen, in denen derselbe Empfänger einer Beschwerde involviert war, ermöglichen und dabei auch Berichte, die persönlich oder außerhalb des Wikis gemacht wurden, mit aktuell laufenden Berichten über UCoC-Verletzungen verknüpfen können.
  • Es soll eine Möglichkeit zur Verfügung stellen, einen persönlichen Bericht in eben dasselbe Meldesystem hinzuzufügen oder dort zu dokumentieren.
  • Es soll denjenigen, die Fälle bearbeiten, erlauben, die Berichte auszusortieren, die mit schlechten Absichten erstellt wurden.
Transparente Dokumentation
  • Das Tool soll eine Möglichkeit bereitstellen, alle Fälle öffentlich und durchsuchbar zu archivieren, während nicht-öffentliche und sicherheitsrelevante Daten und Sicherheit geschützt bleiben.
  • Es soll einen eindeutigen öffentlichen Identifikator für jeden Fall zum Zweck der Nachvollziehbarkeit zuordnen.
  • Es soll eine begrenzte Datenerhebung für grundlegende Statistiken über die Nutzung dieses Tools ermöglichen, um Informationen über die UCoC-Durchsetzung im Einklang mit unseren Prinzipien der minimalen Datenerhebung und dem Respekt vor den privaten Daten unserer Community-Mitglieder an die Öffentlichkeit weiterzugeben.

Personen, die mit der Durchsetzung des UCoC beauftragt sind, sind nicht verpflichtet, dieses Tool zu nutzen, und können weiterhin mit den Tools arbeiten, die sie für sinnvoll oder am besten geeignet halten, vorausgesetzt, sie ermöglichen die Bearbeitung oder Erstellung von Fällen nach den gleichen Prinzipien der Benutzerfreundlichkeit, unterschiedlichen Graden der Öffentlichkeit und Anonymität, Flexibilität in der Bearbeitung und transparenten Dokumentation.

Empfehlungen für lokale Durchsetzungsstrukturen

Wir möchten schon vorhandene Strukturen dazu ermutigen, wenn möglich die Verantwortung für das Entgegennehmen und Bearbeiten von Verstöße gegen den UCoC in Übereinstimmung mit den oben genannten Richtlinien zu übernehmen. Um sicherzustellen, dass die Durchsetzung der UCoC in der gesamten Bewegung einheitlich bleibt, empfehlen wir, die folgenden Prinzipien bei der Bearbeitung von UCoC-Verstößen auf der Ebene lokaler Projekte anzuwenden:

Trainings und Unterstützung
  • Ressourcen für Übersetzungen, die von der Wikimedia Foundation zur Verfügung gestellt werden, wenn Berichte in Sprachen vorgelegt werden, mit denen die benannten Personen nicht vertraut sind, insbesondere wenn die maschinelle Übersetzung unzureichend oder problematisch ist.
  • Ein Schulungsprozess für Funktionäre und Mitarbeiter, um zu lernen, wie man ordnungsgemäße Verfahren anwendet und den UCoC in der Praxis zu verstehen hat.
Fairness im Prozess
  • Unterstützende Richtlinien zu Interessenkonflikten, die Admins oder anderen bei der Entscheidung unterstützen, wann sie sich enthalten oder bei einem Bericht enthalten sollten, wenn sie zu stark in den Streitfall involviert sind.
  • Im Einklang mit bestehenden Wikimedia-Schiedsverfahren sollte sich jede Person, die in einem Streitfall genannt wird, bei dem Fall enthalten.

Wir empfehlen, dass die Foundation daran arbeiten soll, ein System zu schaffen, in dem Beitragende sicher ausdrücken können, ob sie sich in einem bestimmten Projekt sicher fühlen oder nicht.

Klare Kommunikation zwischen lokalen Administratoren
  • Rahmen, Handlungsempfehlungen und Ermutigung für Admins, mit anderen Admins zusammenzuarbeiten, um die Beurteilung und Entscheidungsfindung zu unterstützen, vor allem, wenn ein Thema komplex ist (z. B. solche, an denen viele Personen beteiligt sind oder die das Überprüfen langer Versionsgeschichten beinhalten).
Transparenz des Prozesses
  • Bestehende Communitys und/oder die Wikimedia Foundation sollten verschiedene übliche Arten von Belästigungen nach ihrem Schweregrad dokumentieren, damit diese von Dritten genutzt werden können, um sich über entsprechende Konsequenzen zu informieren. Dies würde auch Administratoren oder anderen Durchsetzungsgremien dabei helfen, diese Empfehlungen zu nutzen, um den angemessenen Schweregrad selbst zu bestimmen.

Für Diskussionen über Dinge mit Bezug zu den Wikimedia-Projekten, die außerhalb des Projekts in inoffiziellen oder halboffiziellen Bereichen (z. B. Discord, Telegram usw.) stattfinden, gelten die Wikimedia-Nutzungsbedingungen möglicherweise nicht. Für sie gelten jedoch die Nutzungsbedingungen und Verhaltensrichtlinien der jeweiligen sozialen Medien oder Diskussionsplattformen. Nichtsdestotrotz kann das Verhalten von Wikimedianern in diesen Netzwerken und Plattformen als zusätzlicher Anhaltspunkt in Berichten über Verstöße gegen den UCoC akzeptiert werden. Wir schlagen vor, dass für solche projektunabhängige Diskussionsorte Richtlinien erstellen werden, um zu verhindern, dass Onwiki-Konflikte auf Plattformen von Drittanbietern ausgelagert und dort weitergeführt werden.

Empfehlungen für die Bearbeitung von Einsprüchen

Individuen sollte es möglich sein, gegen Entscheidung über einen Verstoß gegen den UCoC Berufung einzulegen. Dies kann die Entscheidung, ob ein Verstoß gegen den UCoC vorliegt oder nicht, die Art und Weise, wie die Untersuchungen durchgeführt wurden, oder die Sanktionen, die gegen Personen in Folge ihres Verstoßes gegen den UCoC verhängt wurden, umfassen. Einsprüche sollten von einer dritten Instanz bearbeitet werden, die nicht in den ursprünglichen Prozess der Durchsetzung involviert war, und die Bestimmung dieser dritten Instanz sollte auf den folgenden Kriterien beruhen:

  • Die Schwere des ursprünglichen Verstoßes gegen den UCoC.
  • Frühere Verstöße gegen den UCoC durch die beteiligten Personen.
  • Die Schwere der Sanktionen gegen die Person, die einen Verstoß gegen die UCC begangen hat.
  • Die Auswirkungen und der Schaden, der durch den Verstoß gegen die UCoC für bestimmte Personen, Gruppen von Editoren und das Projekt als Ganzes verursacht wurde.

Lokale Durchsetzungsstellen können zusätzliche Kriterien in Betracht ziehen oder ihre Bedeutung für den Fall beurteilen, wenn sie die Entscheidung fällen, ob sie einen Einspruch zulassen oder nicht. Die jeweiligen Details für die Umsetzung des Einspruchsprozesses kann jedes Projekt selbst bestimmen. Falls die dritte Instanz, die den Einspruch prüft, nicht die Sprache spricht, in der der ursprüngliche Verstoß vorgebracht wurde, sollte sie von den lokalen Durchsetzungsstellen Unterstützung bei der Übersetzung erhalten.

Blick in die Zukunft

Bitte beachte, dass die UCoC-Umsetzungsleitlinien in diesem Dokument nicht statisch sind, sondern laufend überarbeitet werden. Sie werden zusammen mit den Rückmeldungen der Community zum Universellen Verhaltenskodex stetig weiterentwickelt. Das Komitee hat zusätzlich zu diesem Entwurf auch direkte Fragen mit Bezug zu diesem Entwurf an die Community veröffentlicht zur weiteren Beschäftigung mit dem Thema.

Die Testphase für die Meldetools wird während einer Übergangszeit von einem Jahr nach dessen Entwicklung und dem der Einführung des „U4C-Komitee“ stattfinden. Im Anschluss daran können die Beobachtungen in eine Verbesserung der Meldetools einfließen und zur Präzisierung der Aufgaben des Enforcement Committee genutzt werden.

Offene Fragen an die Community

  • Weitergabe: Wohin gehen die Beschwerden, welche Instanz soll sie bearbeiten?
  • Regelungen für Einsprüche (nachdem die vorherige Frage „Wohin gehen die Beschwerden?“ beantwortet wurde).
    • Soll das U4C-Komitee auch Einzelfälle entscheiden oder Berufungen bearbeiten?
    • Wann sollte jemandem erlaubt sein, eine Beschwerde wegen eines UCoC-Verstoßes einzulegen?
    • Welches Verhalten oder welche Beweisen sollen vorgelegt werden, bevor eine Berufung angenommen werden kann?
    • Wer sollte den Berufungsprozess durchführen?
    • Wie oft sollte es jemandem erlaubt sein, gegen eine Entscheidung über einen UCoC-Verstoß Berufung einzulegen?
  • Bis zu welchem Grad sollten die einzelnen Wikimedia-Projekte entscheiden dürfen, wie sie den UCoC durchsetzen wollen?
  • Wie werden die Leute für das U4C-Komitee ausgewählt?
    • Folgende Gruppen bieten sich beispielsweise an: CheckUser, Oversighter, Bürokraten, Administratoren lokaler Projekte, Mitglieder des Schiedsgericht, Mitarbeiter der Wikimedia Foundation oder anderer Wikimedia-Organisationen usw.
    • Sollte ein Interimskomitee gebildet werden, während das „U4C-Komitee“ gebildet wird?
  • Sollten andere globale Verhaltenskomitees, wie z. B. das Technical-Code-of-Conduct-Komitee, mit dem vorgeschlagenen U4C zusammengelegt werden?

Einzelnachweise

  1. BenutzerInnen mit zusätzlichen Rechten, so zum Beispiel (aber nicht nur) Admins, Bürokraten etc.
  2. Es gilt jedoch zu beachten, dass die Kenntnis eines Levels aus Trainings nicht automatisch bedeutet, dass man gleichzeitig auch genauso so viel Community-Vertrauen innehat, das erforderlich ist, um auch die unter dem Training abgedeckten Aktionen durchführen zu dürfen.
  3. Eine weitere Diskussion mit diesen Gruppen, insbesondere Stewards und globalen Sysops, ist notwendig, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird.