WissensWert/59 - Barrierefreies Onlineportal für Karten- und Routing-Services mit der Schwerpunkt-Zielgruppe blinder Fußgänger

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59 - Barrierefreies Onlineportal für Karten- und Routing-Services mit der Schwerpunkt-Zielgruppe blinder Fußgänger

Dieses Projekt wird von Wikimedia Deutschland gefördert! Alle Infos dazu im Blog.

Zur Idee[edit]

Kurzbeschreibung deiner Idee und deren Beitrag zur Förderung Freien Wissens[edit]

Es gibt viele Online-Karten-Dienste und Routing-Dienste, aber keiner ist bisher barrierefrei und ermöglicht Blinden das Online-Erkunden fremder Strecken unter Berücksichtigung von gesicherten und ungesicherten Straßen-Überquerungen.
Die freien Kartendaten von OpenStreetMap kommen zum Einsatz. Es soll weiterhin ermoglicht werden, dass Blinde die Karte ergänzen (z.B. durch das Hochladen von mit barrierefreiem GPS ermittelten POIs.)
Damit wird Wissen im Bereich geografische Informationen einer bisher benachteiligten Zielgruppe, den Blinden und schwer Sehbehinderten erschlossen und durch deren Mitwirkung ein Beitrag zur Integration geleistet.

Welches Ziel soll mit deiner Idee erreicht werden?[edit]

Ziele sind:

  • Die Bereitstellung von Geodaten für Routing und Erkundung in (Blinden-)barrierefreier Text-Form.
  • Die Bereitstellung einer barrierefreien Editiermöglichkeit für OpenStreetMap
  • Die Bereitstellung einer Routing-Engine, die die Bedürfnisse blinder Fußgänger besonders berücksichtigt (Umwege vorschlagen, um Blindenampeln zur Querung zu benutzen usw.)
  • Braille-Druckfunktion (möglichst für viele Sprachen)
  • Nachhaltigkeit (Wartbarkeit auch durch Blinde, OpenSource, Globale Funktionalität, Browser- und Screenreader- Unabhängigkeit, soll auch auf möglichst vielen Mobilen Endgeräten mit Browser funktionieren.)

Ideal wäre eine Verdrängung von nicht barrierefreien Kartenangeboten auf den Seiten von öffentlichen Einrichtungen (Deutschland: Allg. Gleichstellungsgesetz schreibt vor, dass alle Inhalte auf neuen Webseiten barrierefrei zu halten sind.)

Wie lässt sich messen, ob dieses Ziel erreicht wird?[edit]

Das Projekt soll in mehrere Abschnitte aufgeteilt werden, zu denen im Projektplan jeweils Meilensteine definiert werden.
Es können aus den Anforderungen Testfälle definiert werden, anhand derer die Ziel-Erreichung gemessen werden kann.
 (Standard Software-Entwicklungs-Vorgehen)

Was ist die Zielgruppe deiner Idee?[edit]

  • Nutzer von Karten- und Routing-Services
  • Schwerpunkt Fußgänger und Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel (incl. Taxi)
  • Schwerpunkt Blinde und Sehgeschädigte (Auch Sehende, aber die visuelle Karte kann aus OpenStreetMap einfach übernommen werden.)
  • Webseiten-Anbieter, die ihren Service barrierefrei gestalten wollen.
  • Blinde und Sehgeschädigte, die die OpenStreetMap mit ihren Ortskenntnissen erweitern möchten.

Wie erreichst du diese Zielgruppe?[edit]

Das Projekt hat das Anlegen eines Web-Portal zum Ziel, die Dienste sollen sich auch auf anderen Webseiten integrieren bzw. lassen. Die Benutzer werden also über das Internet erreicht, auch ggf. mobil.
Die Anforderungen werden gesammelt durch persönlichen und Email-Kontakt mit Blinden und Sehgeschädigten, hauptsächlich über Mailinglisten, die zum Thema angelegt wurden und derzeit ca. 200 Mitglieder weltweit haben.
Die Bekanntmachung des Dienstes soll über Pressemitteilungen erfolgen, sowie über von Blinden und Sehgeschädigten genutzten Nachrichten-Verteilungs-Medien der Blindenverbände (Newsletter, Podcasts, Daisy-CDs).

Beschreibe, welche Tools, Technologien oder Hilfsmittel du für die Umsetzung benötigst[edit]

Webauftritt mit Programmier-Möglichkeit
(HTML, evtl. JavaScript, Java oder PHP oder Perl oder ... , OpenLayers, eine Datenbank [MySQL oder Postgres/Postgis oder...])
Entwicklungsumgebung Eclipse (weil barrierefrei, ermöglicht Mitarbeit von Blinden)
Nutzung der OpenStreetMap Daten (gespiegelt oder per API)

Vorausgesetzt wird das Vorhandensein von Screenreader (z.B. Orca für Linux) oder Braillezeile bei sehbehinderten Nutzern.

Wird deine Idee weiterleben, nachdem die Förderphase beendet ist? Wie nachhaltig ist dein Projekt?[edit]

Ja, da es ein OpenSource Projekt ist, besteht die Wahrscheinlichkeit, dass das Projekt dauerhaft weitergeführt wird, selbst wenn die Initiatoren irgendwann aussteigen sollten. Die Zielgruppe selbst kann mitprogrammieren, was auch wahrscheinlich ist nach den Anfragen dazu bei LoroDux (Es gibt viele blinde Programmierer, da dies einer der wenigen blinden-geeigneten Berufe ist.)
Auch bei OpenStreetMap gibt es eine Gruppe von sensibilisierten Mitwirkenden, die z.B. helfen, Orte von besonderem Interesse für Behinderte explizit zu erfassen.
Projektdokumentation und Umsetzung soll auch auf Englisch erfolgen, um einen weitreichenden Einsatz zu ermöglichen.

Lässt sich deine Idee auch von anderen Zielgruppen, Orten, Projekten nutzen? Wenn ja, wie und von wem?[edit]

Andere Zielgruppe: Der Karten-Service soll auch für Sehende funktionieren, dies ist aber eine Funktionalität, die bereits mit OpenStreetMap angeboten wird.

Andere Orte: Es handelt sich bereits um ein globales angelegtes Projekt. Für wirkliche globale Nutzung ist eine Internationalisierung erforderlich, die nicht Bestandteil der Anforderungen im ersten Projektteil sein wird. Geplant ist vorerst nur Englisch oder nur Deutsch.

Andere Projekte: OpenStreetMap ist klar.
Es besteht die Möglichkeit, die Engine zu verwenden, um Text-Adventures in realen Umgebungen oder auf erdachten Geodaten stattfinden zu lassen, wobei der Benutzer völlige Freiheit bei der Richtungs-Wahl hat. Dies ist bisher in barrierefreien Spielen nicht möglich und bietet eine Parallele zu modernen 3D Grafik-Spielen.

Zur Person[edit]

Name[edit]

Annette Thurow

Website des Einreichers oder Projektes[edit]

Profil des Einreichers[edit]

38, Dipl.-Ing., Informationstechnik, arbeite in der Softwarebranche in der Anforderungsformulierung, bin langjährige OpenStreetMap Mitwirkende