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Mitgliederversammlung 2010/A 7

From Meta, a Wikimedia project coordination wiki

DZI-Spendensiegel

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Antragsteller
Nadine Stark, Olaf Kosinsky

Antragstext

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Die Mitgliederversammlung beschließt, den Vorstand aufzufordern, das Beantragungsverfahren für die Erlangung des DZI Spendensiegels einzuleiten (Leitlinien und Vergabebedingungen).

Begründung

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Wikimedia Deutschland e.V. finanziert sich hauptsächlich aus Spenden von Privatpersonen. In diesem Zusammenhang ist das DZI Spendensiegel in Deutschland ein „Markenzeichen“ für jeden seriösen Verein. Seit 2004 kann das DZI Spendensiegel auch von Vereinen außerhalb des Sozialbereiches beantragt werden. Es ist daher für unseren Verein anzustreben, dieses Siegel zu erhalten. Den Mitgliedern ist jeweils zum Quartalsende ein Sachstandsbericht über das Beantragungsverfahren zu berichten.

Informationen

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Die nachstehenden Informationen sind den Leitlinien des DZI entnommen worden.

  1. Bei der erstmaligen Beantragung wird einmalig eine Erstantragsgebühr von 1.000 EUR erhoben.
  2. Die Bearbeitungsgebühr setzt sich zusammen aus einem Grundbetrag in Höhe von 500 EUR und einem Zusatzbetrag in Höhe von 0,035 Prozent des „Sammlungsergebnisses“ im zu prüfenden Bezugsjahr

Stellungnahme des Vorstands

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Der Vorstand unterstützt diesen Antrag nicht. Das Hauptargument gegen die Beantragung des Siegels liegt aus der Sicht des Vorstands in einem negativen Kosten-Nutzen-Verhältnis. Ohne Frage ist der Ansatz des Siegels ehrenhaft: Transparenz und Nachvollziehbarkeit in einem Markt zu schaffen, der eben auch graue und schwarze Schafe hat. Eine objektive Stelle zu schaffen, die ohne eigene Interessen zu verfolgen die internen Abläufe, die Verwendung der Gelder, die Buchführung etc. unter die Lupe nimmt und kontinuierlich überwacht ist ohne Frage sinnvoll.

Aber: Es gibt Gründe, warum von den 4.200 spendensammelnden Organisationen nur 255 das Siegel haben. Und warum u.a. Greenpeace, BUND, NABU, UNICEF, Save the Children, Menschen für Menschen es eben *nicht* haben:

  • Die direkten Kosten sind hoch: Die Erstbeantragung kostet mindestens 1.500 € an Gebühren, die (jährlich fällige) Neubeantragung kostete zwischen 500 und 10.000 €
  • Die indirekten Kosten sind ebenfalls recht hoch:
    • Erstellung eines handelsrechtlichen Jahresabschluss gemäß den Bestimmungen für Kapitalgesellschaften (mit Bilanz, Gewinn-/ Verlustrechnung und Anhang)
    • Prüfung durch einen Wirtschaftsprüfer oder vereidigten Buchprüfer
    • Erstellung eines schriftlichen Konzepts zur Korruptionsbekämpfung
    • Umfangreiche, dokumentierte Verfahren zur Kontrolle und Effektivität der Mittelverwendung müssen erarbeitet werden
    • All dies ist mit einem großen, im Jahr der Erstbeantragung enormen Arbeitsaufwand verbunden, der ebenfalls als Kosten zu berücksichtigen ist.

Auch mit einem Spendensiegel, so steht es zu erwarten, wird sich das Spendenaufkommen von Wikimedia Deutschland nicht signifikant verbessern. Um dies zu erreichen sind eine ganze Reihe von anderen Maßnahmen deutlich effektiver. Und das zweite Ziel, die Transparenz und Nachvollziehbarkeit der internen Prozesse und der externen Arbeit des Vereins zu gewährleisten, lässt sich auch leichter und günstiger erreichen. Die Anforderungen, die das Spendensiegel an die Organisationen stellt, sind ja inhaltlich vielfach sinnvoll und nachvollziehbar. Sich an diesen zu orientieren kann daher für Wikimedia Deutschland ein sinnvoller Weg sein. Die Nachteile einer formalen Beantragung erscheinen dem Vorstand aber zu gewichtig zu sein.

Nicht unterschätzen darf man auch die Gefahr, ein einmal erhaltenes Spendenspiegel zu verlieren. Der Fall "Unicef", die das Siegel 2008 aberkannt bekommen haben, ist hier anzuführen. Für Wikimedia Deutschland würde die mit einem solchen Verlust des Siegels verbundene Öffentlichkeit sicherlich zu einem signifikanten Spendeneinbruch führen, der zu einer sehr ernsthaften Gefahr nicht nur für die Projektarbeit des Vereins und für die Geschäftsstelle sondern letztendlich auch für die Existenz des Vereins werden würde. Und das, wie gesagt, ohne das auf der anderen Seite deutliche Vorzüge bei Erteilung des Siegels erkennbar wären.

Zusätzlich möchte der Vorstand auf die Checkliste für sicheres Spenden verweisen, die das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (und Herausgeber des Spendensiegels) veröffentlicht (http://www.dzi.de/downloads/Checkliste-fuer-sicheres-Spenden_DZI-Spenden-Tipps.pdf): Die dort aufgeführten sieben Punkte sind ohne Frage sehr richtig - der Verein erfüllt alle diese Punkte bereits heute. Lediglich der Punkt Dachverband wird noch nicht erfüllt, aber hier laufen entsprechende Vorbereitungen und Gespräche.

Abschließend sei gesagt, dass die Idee und die Forderungen für die Vergabe des Siegels fast vollständig richtig und nachvollziehbar sind. Der Aufwand wäre für uns jedoch (zumindest zum jetzigen Zeitpunkt) deutlich zu hoch, die Kosten ebenso, der Nutzen für den Verein und für die Spenden jedoch sehr gering.

Stellungnahme der Antragsteller

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  1. Sollte der Verein gezwungen sein, den Betrag von 10.000€ für die Erneuerung des Spendensiegels aufzuwenden, hat er im Vorjahr der Prüfung über 27 MILLIONEN EURO eingenommen (genau sind es: 27.142.857,14€). Bei dieser Spendenhöhe sind 10.000€ "relativ" hoch.
  2. Der Fall Unicef hat gezeigt, was mit einem Verein passiert, wenn beim Thema "Finanzen" nicht die höchstmögliche Transparenz eingehalten wird.
  3. Ein Verein verliert das Spendensiegel, wenn mit den Finanzen etwas nicht in Ordnung ist. Bei Unicef hat auch die Staatsanwaltschaft ermittelt. Der Verlust des Spendensiegels ist dann noch "das geringste Problem".

--Motiko98 11:57, 19 April 2010 (UTC)[reply]

Sorry, aber Punkt 2 ist Unfug. Was Unicef gezeigt hat, ist, dass einem schlechte Entscheidungen (hier überzogene Honorare) das Genick brechen können. Das hat nix mit Transparenz zu tun sondern mit der Bewertung von Entscheidungen. Die Frage, ob die Honorare zu hoch waren, kann völlig unabhängig davon beantwortet werden, ob die Öffentlichkeit davon wusste oder nicht.
Und der Verein verliert es auch, wenn er es nicht regelmäßig erneuert. Darauf zielt unsere Kritik unter anderem ab. Der Antrag prognostiziert einen Vorteil, der nicht begründet sondern nur vermutet wird. Dem stehen allerdings klare Fakten bei den Aufwänden (sowohl Zeit als auch Geld) gegenüber. Wie wäre es denn einfach damit, den Auftrag zu geben, die konkreten Vor- und Nachteile für Wikimedia Deutschland studieren zu lassen? Dann könnten die Mitglieder und der Vorstand eine wesentlich informiertere Entscheidung treffen. sebmol ? 13:00, 19 April 2010 (UTC)[reply]
Da der Vorstand doch schon eine Entscheidung über das Spendensiegel getroffen hat, sollte Euch doch eine Übersicht der Vor- und Nachteile vorliegen? Wenn nicht, würde ich gerne diesen Vorschlag hiermit einbringen und damit Deine Anmerkung unterstützen, eine solche Übersicht zu erstellen und intensiv und ergebnisoffen innerhalb des Vereins zu diskutieren. --Motiko98 14:42, 19 April 2010 (UTC)[reply]

Änderungswünsche

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Bemerkungen

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  • ich kann an der Versammlung nicht teilnehmen, unterstütze diesen Antrag aber. --Manuel Schneider(bla) (+/-) 15:58, 18 April 2010 (UTC)[reply]
  • Anmerkung zum Thema UNICEF: Der Grund warum UNICEF kein Spendensiegel besitzt, liegt an ungeklärten finanziellen Unregelmäßigkeiten, wo ist das das Problem für den Verein? Wenn alles professionell und transparent läuft, wird es wohl kein Problem sein, das Spendensiegel zu er- und zu behalten. Es gibt übrigens mehr derartige Zertifikate, Prüfstellen usw., siehe auch hier bzw. hier, hier, oder hier--Juliana da Costa José 11:23, 19 April 2010 (UTC)[reply]
    Natürlich würden wir das Siegel behalten und es nicht aus diesen Gründen aberkannt bekommen. Aber: wenn wir uns irgendwann mal entscheiden, das Siegel nicht mehr zu verlängern / zu beantragen, so würde dies in der Öffentlichkeit ebenfalls sehr negativ angesehen werden. Ein Grund, das nicht mehr zu machen, wären zum Beispiel die Kosten. Das Siegel kann bis zu 10.000 Euro kosten, die Wirtschaftsprüfung noch wesentlich mehr, je nach Höhe der Vereinserlöse. Uns muss halt klar sein, dass, wenn wir dieses Siegel einmal bekommen haben, wir auch zukünftig alles tun müssen, es zu behalten.
    Ohne das Siegel steht es uns frei, die zugehörigen Kriterien zu erfüllen und darauf hinzuweisen, ohne die mit dem eigentlichen Siegel verbundene Bindung einzugehen. sebmol ? 11:54, 19 April 2010 (UTC)[reply]
  • Wieviel würde das Siegel denn konkret für uns kosten, gibt es denn schon einen Kostenvoranschlag? Und warum sollten wir so ein Vorzeigezeigezertifikat wie das DZI Siegel nicht verlängern wollen? Und die Aussage "Uns muss halt klar sein, dass, wenn wir dieses Siegel einmal bekommen haben, wir auch zukünftig alles tun müssen, es zu behalten." klingt fast so ob es eine Zumutung wäre, lauter arbeiten zu müssen. Wenn alles ok ist, dann wird das doch wohl keine große Anstrengung sein. --Juliana da Costa José 15:01, 19 April 2010 (UTC)[reply]