Grants:Learning patterns/Richtiges Einsprechen von Hörbeispielen für das Wiktionary
Hinweis: Dieses Learning Pattern basiert maßgeblich auf Texten des Wiktionary User:Jeuwre und wurde überarbeitet/ übersetzt von Wikimedia Deutschland (WMDE).
Welche Problemstellung soll gelöst werden?
Die richtige Aussprache ist für Nichtmuttersprachler grundlegend, denn erst über viele Sinne findet die Bedeutung und Benutzung eines Wortes Eingang ins Hirn. Hörbeispiele sind deshalb elementar für ein Online-Wörterbuch. Leider fehlen jedoch im Wiktionary noch viele solcher Hörbeispiele. Der Leser wird meist nur in anderen Wörterbüchern fündig.
Zudem ist das Einsprechen von Hörbeispielen nicht ganz so einfach wie das textbasierte Bearbeiten von Wiki-Seiten. Es erfordert einiges mehr an Vorbereitung und Nacharbeit. Dieses Learning Pattern soll hierzu ein paar praktische Tipps geben und so den Einstieg erleichtern. Es basiert überwiegend auf Texten von Benutzer:Jeuwre, der bisher mehrere tausend Hörbeispiele in deutscher Sprache beigetragen hat.
Was ist die Lösung?
Hinweis: Alle Ausprachebeispiele beziehen sich auf deutschsprachige Einträge.
Technische Voraussetzungen
- Benötigt wird ein Mikrofon gehobener Qualität. In Laptops eingebaute Mikrofone sind ungeeignet. Gängige Headsets mit Preisen um € 10,-- oder Webcams mit eingebauten Mikrofonen mit Preisen um € 20,-- sind ebenfalls nicht geeignet, da sie ein zu großes Eigenrauschen produzieren, das der Hörer als störend wahrnimmt. Das Mikrofon benötigt unabdingbar einen Popschutz, der den Anlaut-Luftstoß bremst. Dieser ist als „Ploppen“ deutlich vernehmbar und sehr störend. Solltest du ein Aufnahmegerät benötigen, kannst du dich an den Technikpool bei Wikimedia Deutschland wenden.
- Ein Ständer oder eine Deckenaufhängung für das Mikrofon ist eine hilfreiche Unterstützung (siehe Einsprechen).
- Wenn du kein Mischpult zur Verfügung hast solltest du dir ein Mikrofon mit USB-Anschluss aussuchen, damit es direkt an den PC angeschlossen werden kann.
- Das Mikrofon sollte über ein Nieren-Richt-Charakteristik verfügen, damit möglichst nur die von vorne eingesprochenen Worte aufgenommen werden und nicht die Reflektionen des Sprechers von Wänden und Decken.
- Mögliche Kandidaten für ein geeignetes Mikrofon sind z.B. ein Rode NT-USB oder ein Blue Yeti, mit dem erstgenannten wurden in diesem Projekt gute Erfahrungen gemacht.
- Ein langes USB-Kabel (5-6 m) ist hilfreich, um einen Abstand des Einsprechers zum Rechner, dessen Lüfter und Festplatten ebenfalls ein störendes Geräusch produzieren, bei der Aufnahme zu ermöglichen.
- Auf dem Computer/Laptop benötigt man ein Aufnahme-, Bearbeitungs- und Abspielprogramm. Bewährt hat sich in diesem Projekt Audacity, ein unter der Lizenz GPL 2.0 stehendes kostenfreies Audiobearbeitungsprogramm. Audacity steht für Linux, MS-Windows und Mac zur Verfügung. Es erfordert nur wenig Einarbeitung und ist dann annähernd intuitiv benutzbar. Weitere Informationen und den Download gibt es hier.
Allgemeine Tipps zum Einsprechen von Audio-Aufnahmen
- Wenn du nicht nur einzelne Worte einsprechen möchtest, solltest du dir zuerst eine Liste der erwünschten Hörbeispiele (auf Papier) erzeugen.
- Erstmal klein anfangen. Eine pragmatische Herangehensweise ist, dir ein bestimmtes Thema vorzunehmen. Beispielsweise alle Begriffe aus einem Verzeichnis, auf dessen Gebiet man bewandert ist, nehmen wir zum Beispiel das Verzeichnis:Deutsch/Musik. Es kann frustrierend sein, wieviel noch einzusprechen ist. Und es ist schönes Gefühl, ein Thema komplett eingesprochen zu haben.
- In den Aussprachebeispielen soll die natürliche Sprache abgebildet werden. Achte daher darauf nicht überzubetonen, d.h. unnatürlich deutlich zu sprechen und dabei Silben auseinander zu ziehen oder einzelne Buchstaben zu stark zu betonen.
- Sprich manche Wörter besser mehrmals ein, wenn du das Gefühl hast, dass sie nicht “stimmig” klingen. Als Hilfe kannst dir auch die IPA ansehen oder dir andere Sprecher anhören.
- Sprich im Stehen ein. So klingt die Stimme voller und es gibt weniger Reflektionen vom Bildschirm und den Wänden. Lege deine Unterlagen mit den einzusprechenden Worten auf einem Notenständer ab, dann gibt es kein Papierrascheln.
- Es muss ruhig im Raum sein, Nebengeräusche hört man leider sofort.
- Spreche nichts ein, was nicht in deinem aktiven Sprachschatz vorhanden ist. Man sollte ein Gefühl für das Wort, seine Benutzung, seinen Kontext haben.
- Werde dir deiner “Sprachmacken” und fehlerhaften Aussprachen bewusst. Ein möglicher unbewusster Sprachfehler wäre z. B. wenn Substantive auf -ng, also mit der Endsilbe -ung oder -ing, hinten mit einem ‚k' gesprochen werden: „Verwunderunk“, „Schmetterlink“. Wer solche Fehler bei sich entdeckt, benötigt in der Regel erhöhte Konzentration, um sie bei der Aussprache zu vermeiden.
Weitere Hinweise zum Aufnehmen, Bearbeiten, Speichern, Hochladen und Einbinden der Hörbeispiele in die jeweiligen Seiten
siehe Hilfe:Hörbeispiele
Sich offline austauschen und mit anderen üben
Ein Wiktionary-Treffen mit anderen Projektaktiven und interessierten Sprechern kann eine hervorragende Übung und Motivation sein! Dort kannst du du dich mit anderen austauschen und online abgegebene Kritik oder Verbesserungsvorschläge zu deiner Arbeit oder auch zu einzelnen deiner Beiträge viel besser einschätzen. Und – ganz wichtig – du kannst Ansprechpartner für deine Fragen finden.
Es kann hilfreich sein gemeinsam zu üben und Hörbeispiele einzusprechen. So kann jeder einmal die gemeinsam vorbereiteten Worte vorsprechen und von den Zuhörern ein direktes Feedback und Hinweise auf fehlerhafte Aussprachen bekommen. Dabei ist es hilfreich das Schneideprogramm auf eine Leinwand zu projizieren. Ein gemeinsames Einsprechen kann lustig sein ohne dass sich jemand bloßgestellt fühlen muss.
Wann anwendbar?
Du kannst dieses Learning Pattern nutzen, wenn Du möglichst hochwertige Hörbeispiele für Wiktionary aufnehmen möchtest, aber noch keine Erfahrungen mit professionalen Audio-Aufnahmen hast.
Siehe auch:
Externe Links:
Anmerkungen